Eine Rekordzahl von 450 Angemeldeten, spannende Rennen, begeistertes Publikum, ausverkaufte Festwirtschaft: Das Bike World Race Series-Rennen vom Sonntag in Hittnau geriet zum Bikefest der Extraklasse. Konny Looser, der bereits in Wetzikon gesiegt hatte, drückte dem Hauptrennen den Stempel auf.

„Es war ein rundum gelungener Anlass“, so OK-Präsident Manuel Boog. „Wir hatten Wetterglück, Teilnehmer und Publikum kamen in Scharen, und es waren nur Bagatellunfälle zu verzeichnen. Nicht zuletzt hat auch der neu gestaltete Start-Ziel-Bereich seine Feuertaufe bestanden“.

Heiss umkämpfte Gesamtwertung

Konny Looser, Sieger von Wetzikon, nahm das Szepter im Rennen der Hauptkategorie bereits in der Startphase in die Hand. Als Nachgemeldeter ganz am Schluss des Feldes eingereiht, erschien er nach der ersten von fünf Runden in einer fünfköpfigen Spitzengruppe, bestehend aus Pema Federer, Adrian Betschart, Raphael Krähemann, Daniel Widmer und eben Looser.

Damit war allerdings bereits Schluss mit Gruppenfahren. In der Steigung zu Beginn der zweiten Runde platzierte Looser einen trockenen Antritt, hielt das Tempo kurz hoch und hatte sofort eine markante Lücke zu den Verfolgern geschaffen. Bei der folgenden Schlosshügelpassage betrug Loosers Vorsprung rund 15 Sekunden. Bei der zweiten Zieldurchfahrt waren es deren 20.

Daran sollte sich auf den verbleibenden drei Runden nichts Grundsätzliches mehr ändern. Looser spulte sein Pensum mit einem konstanten Vorsprung von 20 Sekunden auf Federer ab. Dahinter aber wurde der Kampf um Rang 3 immer spannender. Aus dem Trio Betschart, Krähemann und Widmer ergatterte sich schliesslich letzterer den dritten Platz. Angesichts dieses Ergebnisses musste für die Gesamtwertung scharf gerechnet werden. Krähemann reichte sein fünfter Platz, um sich das begehrte Leadertrikot erneut überstreifen zu können. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Adrian Betschart beträgt allerdings nur noch 10 Punkte.

Eine ebenso klare Angelegenheit war die Rangierung der gleichzeitig gestarteten Junioren. Lewin Iten hatte von Beginn weg die Nase vorn und liess sich den Kategoriensieg nicht mehr nehmen. Damit luchste er auch dem Zweitplatzierten Joe Wittenwiler das Leadertriktot ab. Der dritte Podestplatz ging an Nicolas Galley.

Frühe Entscheidung bei den U17

Der Start in den Renntag war um 08.30 Uhr mit der Kategorie U17 erfolgt. Rund zwei Dutzend junge Athletinnen und Athleten machten sich auf die 5 Kilometer lange Runde, die es dreimal zu absolvieren galt. Einen Blitzstart zeigten Sonam Federer und Daniel Bruderer, sie tauchten nach der ersten Runde zusammen bei der Zieldurchfahrt auf. Peppin Lang als Dritter vermochte die entstandene Lücke in der zweiten Runde wieder zu schliessen. So waren die Podestplätze bereits früh vergeben. Sonam Federer jubelte 27 Sekunden vor Lang und deren 31 vor Bruderer.

Bei den jungen Damen lagen Anouk Berger und Anna Graf zunächst gemeinsam in Front. Graf setzte bereits in der zweiten Runde eine klare Marke klar und passierte das Ziel 30 Sekunden vor Berger. Diese vermochte das Blatt in der letzten Runde jedoch nochmals zu wenden und erschien als Erste bei der Zieleinfahrt. Graf und Gesamtleaderin Chiara Betschart vervollständigten das Podest.

Colin Uehle und Yaëlle Klauser: Drittes Rennen – dritter Sieg

Ein eindrückliches Feld von gegen 50 jungen Athleten stand in der Kategorie U15 am Start. Als Favorit stieg Gesamtleader Colin Uehle – Sieger in Schwändi und Wetzikon – ins Rennen und reihte sich gleich in den ersten Positionen ein. Nach der ersten der insgesamt vier Runden tauchte er zusammen mit Nico Rüegg mit bereits deutlichem Vorsprung auf die Konkurrenz auf. Dahinter machten sich Robin Bösch und Andy Steiner auf die Verfolgung der beiden. Die Entscheidung fiel erst im Sprint, den Uehle hauchdünn für sich entscheiden konnte. Er hat damit sämtliche drei bisherigen Rennen der Serie für sich entscheiden können. Robin Bösch erstritt sich Rang 3.

Einen explosiven Start zeigte Gesamtleaderin Yaëlle Klauser und legte bereits im Startaufstieg eine deutliche Distanz zu den nächsten Verfolgerinnen. Diesen baute sie im weiteren Verlauf des Rennens kontinuierlich aus und wurde von ihren Konkurrentinnen bis ins Ziel nicht mehr gesehen. Dahinter erkämpften sich Vivien Greuter und Maëlle Studerus die weiteren Podestplätze. Auch Klauser hat damit alle bisherigen Rennen des Cups für sich entscheiden können und führt die Gesamtwertung unangefochten an.

Grosse Starterfelder bei den Kleineren

Einen souveränen Sieg erkämpfte sich Fynn Stebler in der Kategorie U13. Nach der ersten Runde tauchte er mit deutlichem Vorsprung von 25 Sekunden auf und blieb bis ins Ziel unangefochten. Der Gesamtführende Kilian Kleiner lag auf Rang 3, machte zwar in der zweiten Runde etwas Boden gut, konnte aber Lian Scheiber nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen. Das Rennen der Mädchen gewann Ronja Stalder vor Enya Uehle und Olivia Müller.

Das grösste Teilnehmerfeld aller Kategorien konnte mit rund 90 Teilnehmenden die Altersgruppe U11 für sich verbuchen. Trotzdem schafften es die jungen Racer, die erste heikle Rechtskurve ohne Zwischenfall zu passieren. In Front lagen von Beginn bis zum Ende die beiden Führenden im Gesamtklassement, Nino Dobler und Elia Wisler. Rang 3 erkämpfte sich Cristian Pedroni.

Bei den Mädchen startete Leaderin Celina Lippuner eher verhalten, holte aber zunehmend auf. Hochspannung herrschte bis zum Schluss: Zu zweit mit Enie Morf ging Celina auf die letzte Runde und behielt schliesslich die Oberhand. Der dritte Platz ging an Sina Etter.

U9 – Kategorie der Cycling Eagles

Die Radsportschule Hittnau hat Tradition – trotzdem (oder gerade deshalb) setzen sich die jungen Fahrerinnen und Fahrer seit Kurzem als «Cycling Eagles» in Szene. Dies in fast allen Nachwuchskategorien, bei den U9 jedoch ganz besonders: Mit 8 Knaben und Mädchen waren die Cycling Eagles in dieser Kategorie äusserst gut vertreten und machten ihrem Heimclub alle Ehre.

Start-Crash bei den Pfüderi

War die heikle Rechtskurve nach der Startgeraden bisher sturzfrei gemeistert worden, so änderte sich dies bei den Pfüderi. Eines der Sturzopfer war Gesamtleader Fabio Bertschinger, der sich nach dem Zwischenfall völlig ungewohnt an letzter Stelle des rund 40köpfigen Feldes wiederfand. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass auch kleine Athleten ein grosses Kämpferherz haben können: Fabio lieferte ihn. Er setzte zur beherzten Aufholjagd an und kämpfte sich wieder bis auf Rang 15 vor. Kein einfaches Unterfangen in einem Rennen, das gerade mal vier Minuten dauert. Respekt!

For all / Damen mit beachtlicher Beteiligung

Zahlreiche Nachmeldungen, ein Starterfeld mit 35 Fahrern sowie mehr als 10 bei den Damen: So präsentierte sich die Kategorie «For all». Bei den Herren führte Florian Uehle das Rennen bald mit deutlichem Vorsprung an, Roland Mischler folgte auf Position – die beiden Gesamtführenden bewiesen ihren Favoritenstatus. Dahinter eine lose Dreiergruppe, in der sich die Positionen im Laufe des Rennens immer wieder änderten. Uehle gewann schliesslich vor Mischler und baute seinen Vorsprung in  der Gesamtwertung aus. Eine Sprintentscheidung musste um Rang 3 entscheiden, Daniel Humm hatte die Nase vorn vor Simon Ganz, der undankbarer Vierter wurde. Eine gute Vorstellung zeigten die VCH-Mitglieder Beat Morf (8.) und Reto Hess (12.).

Bei den Damen waren die Karten nach der ersten Runde bereits verteilt: Auf Lilly Vögel folgten mit deutlichen Abständen Sabrina Bärtschi und Laura Zberg. VCH-Fahrerin Carmen Kappenberger erkämpfte sich Rang 5.

Christoph Boog